Ein Sack blieb zu, den anderen haben wir zu gemacht
Das wird einer dieser Spielberichte, bei denen alle Bemühungen sich kurz zu fassen, schon im Keim erstickt werden. Wer also kein Freund des geschriebenen Wortes ist, dem wird nicht für übel genommen, wenn er an dieser Stelle die Lektüre beendet. Allen anderen schon einmal vorab DANKE für die Lese-Ausdauer.
Wo fängt man an? Raschau-Beierfeld war zu Gast. Zuletzt siegreich gegen die Haie aus Mölkau sorgten sie für eine kleine, na eher große Überraschung. Im Hinspiel waren wir unterlegen, sowohl zahlen- als auch letztlich toremäßig. Welch Wortspiel. Das galt es zu ändern.
Wie? Zunächst erstmal mit guter Verpflegung – Hackklöpse und Quarkbällchen servierten die Geburtstagskinder Steffi und Kirsche. Feine Sache. Weiter im Plan. MIt 14 Spielerinnen und einer geschlossenen Erwärmung gleich mal zeigen, wer hier der Hausherr, äh die Hausherrinnen sind. Lief soweit auch ganz gut. An dieser Stelle sollte der Ball ins Spiel kommen. Zuspiele zu zweit – so sieht es der Erwärmungsplan vor. Es fehlte allerdings ein wichtiges Utensil. Nämlich die Bälle. Die lagen samt Sack im Auto von Carina*, das wiederum wohl behütet in der heimischen Tiefgarage stand. Aber wir sind ja alle noch jung und flexibel. Und immergleiche Abläufe sind ja auch langweilig, also warum nicht mal mit den fix geborgten Männer-Handbällen die Hüter einwerfen?!
Mit ebenfalls geborgtem Spielball der Gäste gings dann nach viel Aufregung, Gelache und Improvisation endlich los. Mit der zuletzt bewährten offensiven 4:2-Deckung sollte der gefühlt 1,90-Meter-großen Rückraumspielerin von Rauschau-Beierfeld direkt zu Beginn der Wind aus den Segeln genommen werden. Einige anfängliche Abstimmungs- und Stellungsfehler ließen die Gegnerinnen allerdings über andere Positionen zum Tor kommen. Dafür lief es im Angriff von der ersten Minute an rund. Die gegnerische Abwehr agierte eher behebig, was wir ausnutzten. Das erst am Mittwoch noch geübte Stoßen in die Lücken wurde lehrbuchgerecht ausgeführt und verschaffte unseren Außenspielerinnen sowie Eeenschiii am Kreis den nötigen Platz. Nach einigen Minuten haben wir uns dann auch in der Deckung sortiert, mit der sich die Gegnerinnen zusehend schwerer taten.
Bis zum 9:6 blieb es noch ein relativ ausgeglichenes Spiel. Danach zündeten wir den Turbo und zeigten, was eine gute Erwärmung ausmacht. An dieser Stelle kürze ich mal ab (die zweite Halbzeit der DHB-Auswahl gegen Russland beginnt gleich): 10:6, 11:6, 12:6, 12:7, 13:7, 14:7, 15:7, 15:8, 16:8, 16:9, 17:9, 18:9, 19:9. Halbzeit. Man darf diesen Vorsprung durchaus komfortabel nennen. Dennoch die folgerichtige Anweisung von Trainer Chris: Jetzt nicht übermütig werden, weiterhin konzentriert spielen.
Bei 10 Toren Vorsprung ist das natürlich nicht immer so leicht. In der zweiten Halbzeit schlichen sich doch deutlich mehr technische Fehler ein, dennoch geriet der Vorsprung nie in Gefahr. Die Stimmung auf der Bank war entsprechend ausgelassen.
Über die Stationen 21:10, 25:12, 27:15, 29:17, 29:19 lief die Uhr herunter bis beim 30:21 die Sirene das Spiel beendete. Zusätzlich zu dem guten Ergebnis muss erwähnt werden, dass sich jede Spielerin ihre Spielanteile holte und sich durch gute Einzelaktionen auszeichnete.
Katha und Lena machten einen prima Job in der Abwehr, Antje und Kirsche selbiges im Tor. Sarah, Anne M., Tini und Eeenschiii sorgten mit ihren Toren für Jubel. Und auch alle anderen trugen mit guten Spielaktionen zur Heiterkeit bei.
Ein besonderer Dank auch noch einmal an unsere Anne Schneider, die als professionelle Physiotherapeutin für das Wohl der Spielerinnen sorgte und selbige rührend umsorgte.
Und so findet ein zugegeben langatmiger Spielbericht sein Ende. Glückwunsch für all jene, die es bis hierhin geschafft haben.
Es spielten: Kirsche & Antje (Tor), Sarah (5), Katha, Jule (1), Toni (1), Antje (7), Sandra (1/3), Steffi, Anne M. (2), Mila (1), Tini (6), Carina (2/1), Lena
* Anmerkung des Verlobten: Seit wann gehört das Auto dir?